Tage des Donners - Coburg, 2./3. Juli 2005

Das 18. Jahrhundert

Die Fürstbischöfliche Bambergische Schützen- und Artillerie Kompagnie zu Cronach machte ihrer Epoche alle Ehre. Nicht nur hatte man ein Dreipfünder Ordonnanzgeschütz mit Lafette, Protzwagen und kompletter Anspannung dabei. Auch wurden eine Vielzahl artilleristischer Maneuver vorgeführt, wie Auf- und Abprotzen der Lafette, Heben des Geschützrohres in die Lafette mit Hilfe eines Dreibeins, langsames und schnelles Avancieren und Retirieren des Geschützes mit Pferdeanspannung und vieles mehr.

Die Tradition der bürgerlichen Schützen Kompanie Kronachs kann bereits auf das Jahr 1444 zurückblicken. Komplementär dazu wurde, jedoch wesentlich später, die bürgerliche Artillerie Kompagnie anläßlich der Wirren des 7-jährigen Krieges (1756-1763) ins Leben gerufen. Da Kronach in dieser Zeit zum Fürstbistum Bamberg gehörte, wurden die grün-gelben Uniformen der Schützen den Vorbildern der Fränkischen Kreistruppen um 1650 entnommen, die blauen Uniformen entsprechen der Kleidung der fränkischen Kreisartillerie bzw. der auf der Kronacher Festung Rosenberg stationierten Garnisonskompanie jener Zeit.

Gerade noch zum 18. Jahrhundert rechnen kann man das Freiburger Bürger Ehrencorps von 1793. Während die Badische Artillerie bereits seit 1780 bestand und sich im Jahr 1786 als markgräflich-badische Artilleriekompanie zu Fuß manifestierte, wurde das Freiburger Bürger Ehrencorps im Jahr 1793 gegen die einfallenden Franzosen und zur Verstärkung des Österreichischen Heeres ins Leben gerufen. In der Schlacht bei Breisgau 1796 wurde das Corps den Österreichischen Truppen gleichgestellt. Die Uniformen, ebenso wie das Badische 3 Pfünder Regimentsgeschütz repräsentieren jedoch die Zeit um 1810.

Kurzer Plausch zwischen zwei Epochen. Die Fürstbischöflich Bambergische Artillerie Kompagnie war die einzige Formation, die ihr Geschütz mit Anspannung vorführte. Die Pferde gehören Hans Spindler aus Kronach, hier, mit Filius Christian, als Gespannführer hoch zu Roß.
An der Festungsmauer, direkt unter dem Hohen Haus, befand sich das Lager des 18. Jahrhunderts. Die beiden Pferde hatten ihr eigenes Stallzelt, waren schußfest und schienen sich auch sonst recht wohl zu fühlen.
Mit Hilfe eines Dreibeins (siehe Bild rechts) wird das Geschützrohr in die Lafette gehoben. Wie überhaupt die gesamte Truppe, untermalt durch fachkundige Erläuterungen von Karl "Charlie" Wittig, in Bezug auf Mannöver und Handhabung ihres Geschützes samt Anspannung einiges zum Besten gab, was man bei anderen Formationen nicht sehen konnte.

Foto: Timo Geldner

Anschirren des Gespannes und Anspannen an die Deichsel des Protzwagens. Eine aufwändige Prozedur, welche die Kronacher Truppe vor jeder Vorstellung auf sich nahm. Aber schließlich wollten auch die Pferde bewegt werden und nicht nur den ganzen Tag im Stall stehen. Oberleutnant der Artillerie Karl Wittig prüft, ob der Sattelgurt fest sitzt.

Foto: Michael Simon

Die Kronacher Bürgerwehr setzt sich aus zwei Gattungen zusammen: Der Fürstbischöflich Bambergischen Artillerie Kompagnie in den blauen Uniformen und der Schützenkompanie mit den grün-gelben Uniformen der fränkischen Kreistruppen (mit Oberleutnant Konrad Ruppert im Vordergrund).
Die drei Kronacher Nachwuchs-Sergeanten (v. li.: Karl Wittig jun., Christian Spindler und sein Bruder), unter der gestrengen Aufsicht von Fähnrich Wolfgang Schramm (ganz links), machten mit Ihren feschen Uniformen und den Kurzgewehren bzw. Spontons eine ausgezeichnete Figur.
...worauf man sich zu einem gemütlichen Kaffeegränzchen in Grüne begibt.

Foto: Michael Simon

Soeben hat die Geschützbesatzung vom Freiburger Bürger Ehrencorps 1793 ihren Badischen 3 Pfünder abgeschossen...

Foto: Michael Simon

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