Waldmünchen, normalerweise bekannt durch das Festspiel mit und über den Panduren Friedrich Freiherr von der Trenck, hatte diesmal etwas vollkommen anderes zu bieten. Initiiert und organisiert vom Riederer Franz und den anderen Mitgliedern der Trenck'schen Kanoniere fanden sich an diesem Wochenende zahlreiche Gruppen aus dem Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges im Waldmünchner Stadtpark ein. Auch der Wettergott hatte ein Einsehen. Bei angenehmer und meist trockener Witterung fanden sich zahlreiche Besucher auf dem Festareal ein. Denn auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen. Zahlreiche Stände boten allerhand Tand aus vergangenen Jahrhunderten, Unterhaltung und kullinarische Köstlichkeiten. Und gerade bei der gastronomischen Versorgung merkte man, daß hier die Profis der Trenckfestspiele am Werk waren. Vom ganzen Schwein am Spieß bis hin zum feurigen Pandurentopf war hier alles zu bekommen. Und auch die eingeschworenen Fußballfans versäumten nichts, denn das Spiel um Platz 3 und das Finale der gerade stattfindenden Fußball-WM wurden auf einer Großbildleinwand übertragen. Einzig und allein die fast ununterbrochen auf der Hauptbühne spielenden Dudelzwerge, eine Wave-Gothic Formation aus Leipzig, strapazierten auf Dauer die Trommelfelle - und nicht nur die ihrer eigenen Percussioninstrumente. Dagegen bot die Gruppe Totus Gaudeo, eine Unterformation der Haunsperger aus Neufahrn, mit ihren melodischen und virtuos vorgetragenem Repertoir auf akustischen Instrumenten, wenn auch leider viel zu selten, ein angenehmes Kontrastprogramm. Auch das Rahmenprogramm auf dem Turnierplatz bot für jeden Geschmack etwas. Tollkühne Reiterkunststücke der Panduren und Amazonen, Fechtvorführungen, Exerzieren der Pikeniere und das lautstarke Abfeuern der Musketen und Kanonen der militärischen Gruppen.
Die teilnehmenden Reenactment-Gruppen des Feldlagers waren:
Die Memminger Pikeniere
Die Cronacher Ausschuß-Compagnie
Der Merchinger Landsknechtshaufen
Die Nürnberger Stadtwache
Die Haunsperger aus Neufahrn
Hortus Bellicus aus Münchberg

Fotos: Peter Engerisser